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Los 235

Feiner Anhänger in Form eines Tigers

Schätzpreis:

1.500 € - 2.500 €

Zuschlagspreis:

1.500 €

Beschreibung:

China, wohl späte Shang-Dynastie
L. 9,2 cm
Honigfarbene bis dunkelbraune, stellenweise durchscheinende Jade mit größeren Kalzifizierungen. Dieser Tiger ist in flacher „,Huang"-Form dargestellt, die Einzelheiten wurden mit relativ breiten Doppellinien eingraviert, die Augen sind durch zwei eng konzentrische Kreise mit angedeuteter Lidspalte ausgeführt. Maul und Schwanz sind durch größere, unregelmäßig geformte Perforationen differenziert. Holzstand.
Bedeutende österreichische Privatsammlung, erworben in den 1980er Jahren aus einer alten österreichischen Privatsammlung
Publ. Zeileis, "Ausgewählte chinesische Jade aus sieben Jahrtausenden", 1994, Nr. 95, S. 116
Der Tiger, auf Chinesisch hu oder laohu genannt, gehört zu den bekanntesten charismatischen Megafauna-Tieren der Welt. Der aus China und dem nördlichen Zentralasien stammende Tiger war schon den frühesten Chinesen bekannt, die ihn wahrscheinlich wegen seiner Stärke, Wildheit und königlichen Erscheinung fürchteten, bewunderten und respektierten. Obwohl die genaue Symbolik des Tigers in der Shang-Zeit (ca. 1600 bis 1046 v. Chr.) nicht bekannt ist, spielte er zweifellos eine totemistische, tutelarische oder talismanische Rolle. In der westlichen Han-Periode (206 v. Chr. - 9 n. Chr.) - tausend Jahre nach der Herstellung dieses Anhängers - galt der Tiger als "König der hundert Tiere" (baishou zhi wang), und zwar aufgrund seiner Kraft und Wildheit und vor allem wegen der Zeichen auf seiner Stirn, die typischerweise dem Zeichen wang oder "König" ähneln. Darüber hinaus gehörte der Tiger nicht nur zu den zwölf Tieren des chinesischen Tierkreises, sondern auch zu den glücksverheißenden Tieren, die die vier Himmelsrichtungen symbolisieren - der weiße Tiger (baihu) im Westen, der azurblaue Drache im Osten, der zinnoberrote Vogel im Süden und die schwarze Schildkröte im Norden
Minim. best.